Wer sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt, der kommt kaum an den Cloud-Lösungen von Salesforce vorbei – dem Weltmarktführer für Customer-Relationship-Management-Software, kurz CRM. Denn im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten bietet Salesforce eine vollwertige Plattform für zahlreiche Funktionen und Anwendungen: Von Standard-Prozessen wie Sales und Service, über automatisierte Email-Customer-Journeys mit Salesforce Marketing Cloud bis hin zum Einsatz von Zukunftstechnologien wie Big-Data-Analyse mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) via Salesforce Einstein Analytics. Das alles verbindet Salesforce nahtlos gemeinsam mit allen klassischen CRM-Funktionen.

Es ist also kein Wunder, dass die Nachfrage nach Salesforce-Implementierungspartnern in Deutschland boomt. Dass deutsche Unternehmen immer mehr die Einsicht gewinnen, mithilfe von Salesforce Ihre Prozesse digitalisieren zu müssen, ist der erste notwendige Schritt in die richtige Richtung. Auf der Suche nach dem richtigen Salesforce-Partner begehen viele Firmen jedoch immer wieder grobe Fehler, die mitunter fatale, finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen können. Damit die digitale Transformation Ihres Unternehmens erfolgreich wird, haben wir die fünf größten Fehler zusammengefasst, die Sie bei der Auswahl Ihres Salesforce-Partners unbedingt vermeiden sollten.

1. Kein Branchenfokus, kein Prozess-Know-How, kein Erfolg

So rasant wie die Nachfrage an Salesforce-Lösungen gestiegen ist, so schnell und z.T. hektisch ist auch eine weite Landschaft an Salesforce-Implementierungspartnern entstanden. Die meisten von ihnen vertreten die Ansicht, alle Branchen bedienen zu können. Was für die Salesforce-Partner besonders lukrativ ist, birgt für den Kunden unkalkulierbare Risiken. Denn: Ohne Branchenfokus fehlt meist auch das Prozess-Know-How und somit die Expertise für eine grundlegende Prozess-Analyse und -Optimierung. Ist sie nicht gegeben, kann von echter Digitalisierung keine Rede sein. Digitalisierung bedeutet, alle Potenziale mithilfe neuester Technologie voll auszuschöpfen und im Zuge dessen, unnötige Prozesse einzusparen. Diese „digitale Verschlankung“ hat Onivation-Gründer Roman Hoffmann in seinem Artikel „Digitalisierung im Asset Management“ am Beispiel der Vermögensverwaltung eingehend erklärt. Sein Resümee: „Prozesse, die nicht mehr zeitgemäß sind, gehören nicht digitalisiert, sondern abgeschafft.“

2. Langwierige Transformation vermeiden: Schnell zum Proof-of-Concept

Immer wieder verbrennen Kunden ihr Budget für langwierige Analysen, Dokumentationen und Powerpoint-Folien – ohne dass dabei eine Implementierung überhaupt angefangen hat. Das Projekt „Digitale Transformation“ wird immer langwieriger und unkalkulierbarer. Damit sich das Ergebnis von vielen Monaten teurer Beratung nicht auf Powerpoint-Folien begrenzt, ist es essenziell, auf einen schnellen Proof-of-Concept (PoC) zu bestehen. Das Prozedere sollte klar geregelt sein:

  1. Sie erklären einen Beispielprozess samt Ihren Anforderungen und Ihren Wünschen.
  2. Basierend darauf entwickelt Ihr Partner, bereits auf der Salesforce-Plattform, einen Lösungsvorschlag und stellt diesen vor.
  3. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, kann dieser Prototyp i.d.R. bereits benutzt und weiterentwickelt werden.

Durch diese Arbeitsweise stellen Sie sicher, dass jede bereits vorhandene Implementierung übernommen wird und ersparen sich teure und unnötige Mehraufwände. Außerdem erhalten Sie während der Entwicklung einen Zugang zur Prototyp-Testumgebung und sind in der Lage, bereits vorhandene Funktionen auszuprobieren sowie bei Bedarf Verbesserungen vorzuschlagen.

3. Kostenfallen durch ignorierte Standards und proprietäre Konstrukte

An Standards halten. Was aus technischer Sicht nach einer Selbstverständlichkeit klingt, wird bei Salesforce-Implementierungen leider immer wieder ignoriert. Wir sind immer wieder erstaunt darüber, wie für Kunden – aus vermeintlicher Alternativlosigkeit – proprietäre Konstrukte entwickelt werden. Auch hier gilt: Was für Salesforce-Implementierungspartner besonders lukrativ ist, kann für den Kunden zum Desaster werden. Proprietäre Codes sind immer ein Risikofaktor. Fehlt es an ausreichenden Kenntnissen und Best Practises, wie z.B. bei der Auswahl der richtigen Bibliotheken, kann es nach Salesforce-Updates, trotz der Abwärtskompatibilität, zum technischen Ausfall kommen – mit fatalen Konsequenzen für den Geschäftsbetrieb des Unternehmens. Neben dem technischen Risiko ist die Entwicklung unverhältnismäßig langwierig und teuer, genauso wie die dazugehörigen, obligatorischen Wartungsverträge.
Salesforce bietet mit Boardmitteln, d.h. mit kleinen Anpassungen, eine riesige Palette an Funktionen. Vergewissern Sie sich unbedingt, dass dieses Repertoire vollständig ausgeschöpft wird, bevor auch nur eine zusätzliche Zeile proprietärer Code geschrieben wird.

4. Konkrete Erfolgsgeschichten und Referenzen statt Vertriebsmärchen

Wählen Sie nicht den lautesten Salesforce-Partner, sondern den besten. Bedenken Sie dabei stets: Das Ziel ist eine durchoptimierte und vor allem saubere Implementierung von Salesforce. Dies versprechen viele, z.T. auch zertifizierte, Salesforce-Implementierungspartner trotz mangelnder Referenzen. Doch genau diese Projekterfahrung kann der entscheidenden Erfolgsfaktor sein: Die digitale Transformation Ihres Unternehmens entfaltet sein vollständiges Potenzial erst dann, wenn es durch einen rundum kompetenten Salesforce-Partner begleitet wird. Dabei darf der Partner nicht nur „einfach“ die Kundenanforderungen abarbeiten, sondern muss auch proaktiv Prozessoptimierung durchführen. Schließlich ist vielen kaum bewusst, wieviele Möglichkeiten Salesforce hierfür bietet. Ohne nötige Erfahrung und Prozess Know-How ist dies für einen Partner kaum möglich.

5. Machen Sie keine Kompromisse

Vergessen Sie nicht: Salesforce kann zum Rückgrat Ihres Unternehmens werden! Dessen saubere Implementierung ist so essenziell, dass bei der Auswahl des Partners weder räumliche Nähe, noch Bekanntschaften oder ähnliche Faktoren eine Rolle spielen sollten. Verwechseln Sie den Umstieg auf Salesforce nicht mit dem Relaunch einer Website oder dem Wechsel des Betriebssystems. Auf Salesforce werden Sie Ihren gesamten Geschäftsbetrieb digital organisieren. Es ist unabdingbar, dass dessen technische Implementierung absolut sauber verläuft. Gehen Sie bei der Wahl des Salesforce-Partners also keinerlei Kompromisse ein und bewerten Sie ausschließlich nach Kompetenzen und Erfahrung.