Die als konservativ verschriebene Versicherungsbranche steht auf dem digitalen Prüfstand. Dabei ist die Digitalisierung der Versicherungsbranche bereits in vollem Gange. Gerade die kommende Generation, die “digital natives”, welche mit Smartphone und Vergleichsportalen aufwachsen, werden mit neuen Ansprüchen die klassische Versicherungsmaschinerie auf die Probe stellen. 

Als ob das nicht genug Druck wäre, steigen neue Player auf dem Markt ein, welche bereit sind, die digitalen Lücken zu füllen: Die sogenannten InsurTechs sind kleiner, agiler und anpassungsfähiger. Sie wollen die klassischen Strukturen aufbrechen, indem der Versicherungsagent ausgeschaltet wird, sollen direkte Zugänge zum Versicherungskunden geschaffen werden. Teil der Strategie für die Digitalisierung der Versicherungsbranche ist eine Antwort auf diese neuen Mitbewerber zu finden. 

Ein neuer Weg zum Versicherungsabschluss

Heute beginnt die Suche nach einem Versicherungspartner auf Google oder den sozialen Netzwerken und endet in einem Vergleichsportal. Von dort aus ruft niemand mehr bei einem Berater an oder möchte träge Termine vereinbaren. Nein, der Vertrag sollte (am besten mobilverträglich) bereits per Klick abgeschlossen werden. Dieser Ablauf für einen digitalisierten Versicherungsabschluss gilt klar als absolute Basis und nur als Startpunkt für eine effektive digitalisierte Versicherung. 

Der Wunsch nach einer digitalisierten Versicherung von Kundenseite 

In einer repräsentativen Befragung der GDV sagen 60 % der Befragten, dass Online-Abschlüsse der schnellste und unkomplizierteste Weg ist eine Versicherung abzuschließen. 

Verträge werden nicht mehr nur online abgeschlossen. Über das Smartphone werden Angebote verglichen, Rechnungen eingereicht und Schäden gemeldet. Leider läuft die Digitalisierung der Versicherungsbranche schleppend. Aktuell wird der Onlinemarkt von Unternehmen dominiert, welche die Digitalisierung von Versicherungen bereits frühzeitig eingeleitet haben. Als Beispiel kann man hier die HUK-Coburg nennen, welche sich mit Ihrer Schwester, der HUK24 bereits digital einen Namen gemacht hat.  

Versicherungen Digitalisieren ermöglicht erhebliche Kostensenkungen

Laut einer Studie von Willis Tower Watson sind Versicherungsprämien in den letzten zwei Jahren im Durchschnitt um 15% gestiegen. Die Digitalisierung der Versicherungsbranche kann deshalb auch als finanzielle Stütze der Branche verstanden werden. Viele Versicherungen sehen die Digitalisierung daher meist nur mit Tunnelblick auf Kostensenkung. Diese ist eine nette Begleiterscheinung, der Fokus sollte jedoch auf die Kundenbedürfnisse und die Qualität der zu nutzenden Technologien stehen.  

Ein Stichwort für die Digitalisierung der Versicherungsbranche: BIG DATA  


Experten betiteln BIG DATA als “Das Öl des 21. Jahrhunderts”. Digitalisierte Versicherungen müssen diesen Rohstoff nutzen. Produkte, die individuell und passend zum jeweiligen Risiko stehen, sind lange nicht mehr unmöglich. Die Aufgabe Risiken zu modellieren, zu bewerten und zu steuern, welche von Aktuaren durchgeführt wird, lässt sich heute durch KI (Künstliche Intelligenz) vereinfachen.  

Folgende Innovationen machen dies möglich:   

  1. Eine größere Datenmenge als Ressource 
  2. KI (Künstliche Intelligenz) -Datenanalyse
  3. Nutzungsbasierte Versicherungsprodukte

Große Mengen an Daten sind schön und gut, jedoch muss auch ein nächster Schritt geschaffen werden, denn Daten können nicht selbst interpretiert werden. Die Rolle des Aktuars muss mit der neuen Datenlage verknüpft werden und als Interpretationsbasis gelten.    

Die Zukunft: nutzungsbasierte Versicherungsprodukte  

Das sogenannte “Internet der Dinge” ist nicht mehr wegzudenken. Smartphones, Smartwatches, Smart clothing oder Smart glasses. In Zukunft werden sich diese Geräte zum Lieferanten von vernetzten Echtzeitdaten entwickeln. Die Aktualität des Themas lässt sich am folgenden Beispiel verdeutlichen:   

Ein Versicherungskunde loggt sich mit dem Smartphone im Fitnessstudio ein. Seine Smartwatch dokumentiert während dem Training seinen Herzschlag, die verbrannten Kalorien und den Saunagang danach. Auf dem Heimweg sitzt er in seinem Elektrofahrzeug, welches über KI gesteuerte Datensätze bestätigen kann, dass er in den letzten 5 Jahren keinen Unfallschaden gehabt oder verursacht hat. Auch die nachhaltige Fahrweise ist dokumentiert und lässt sich jederzeit live einsehen. Am Abend gibt er seinem Home Entertainment System den Auftrag, die Rollläden während seiner Abwesenheit am nächsten Tag geschlossen zu lassen, um Energie zu sparen. 

Ein zeitgemäßes Beispiel für die alltägliche mobile Datensammlung. Der nächste Schritt? Eine Vernetzung dieser Schritte.  

Heutzutage sind Smartphones, Smartwatches und Fitness Tracker angesagt. Mit diesen lassen sich schon sehr detaillierte Daten sammeln. Wenn man einen Blick in die Start-Up Branche wirft, wird klar, dass wir uns erst am Beginn dieser Technologiekurve befinden. Wie lassen sich bestimmte Risiken erfassen oder vorbeugen, wenn man mit “SmartDevices” durch den Alltag geht? Welche Daten können erfasst werden, wenn Kommunikation zwischen den Smart Devices stattfindet? Ein Auto, das über Sensoren mit anderen Fahrzeugen kommuniziert baut keine Unfälle mehr. Vielleicht kann das Auto bereits Unfälle im Voraus kalkulieren?  

 Welche vorbeugenden Maßnahmen können ergriffen werden? Sollten digitalisierte Versicherer eigene SmartDevices schaffen, welche in Echtzeit Daten liefern? Der erste Versicherer mit praktischer Umsetzung gewinnt. 

Simulation von Versicherungsfällen


Mithilfe von Tools wie z.B Google Tango können dreidimensionale Räume erfasst werden. So lässt sich in Zukunft eine Einschätzung und Beurteilung von Schadensfällen besser durchführen. Auch komplizierte Fälle sollten so natürlicher einzuschätzen sein. Das Ganze lässt sich zielführend mit Virtual Reality Lösungen abrunden. So können beispielsweise Autounfälle rekonstruiert werden, um Unfallhergänge zu ermitteln. Langwierige Streitigkeiten über den Unfallhergang bleiben erspart. 

Erfassung von BIG DATA: Auch eine Frage des Datenschutzes 

Die denkbaren Möglichkeiten mit diesen Technologien sind unbegrenzt. Gerade beim Thema der Digitalisierung in der Versicherungsbranche. Allerdings nur solange man das Thema Datenschutz aussenvor lässt. Inwiefern greifen KI-Anwendungen in die empfindliche Privatsphäre ein? Wie sollen diese reguliert werden? Regulierungsmaßnahmen können hier Innovationen verhindern. Die deutsche Versicherungswirtschaft unterliegt sowohl der nationalen als auch der europäischen Versicherungsaufsicht (Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung) kurz EIOPA. Sollte die EU weiterhin strikt auf Regulierungslinie bleiben, könnte Europa hinter Innovationstragenden Ländern zurückfallen. Die Bedenken zum Thema Datenschutz sind nicht ohne Grund vorhanden. Eine KI basierte Datensammlung könnte, wie heute schon in China zu einer Überwachung des Privatlebens von Seiten des Staates oder von Seiten großer Konzerne führen. 

Zwischen Innovation und Gefahr ist es wichtig, dass ein Rahmen geschaffen wird, in dem Technologien und Innovationen gedeihen können. 

Die Cloud als Basis für moderne und anspruchsvolle Prozesse   

Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte braucht es ein System auf dem Daten und Prozesse:

  1. Sicher 2. Schnell 3. Nachhaltig Fuß fassen können. 

Aus unser 15-jährigen Erfahrung heraus, sehen wir die Cloud als perfekte Basis an. Schnell, sicher und flexibel. Mithilfe dieser Basis können die bestehenden Grenzen zwischen den einzelnen Interaktionskanälen verschmelzen. Für die digitalisierte Versicherungsbranche ist von einer Omnichannelstrategie nicht abzusehen. Gerade im breiten Spektrum der möglichen Versicherungen ist ein individueller, mit Daten abgeglichener Ansatz unabdingbar. Mit Hilfe von selbstlernenden Algorithmen sollte die Herausforderung zu meistern sein, eine voll digitale Versicherungsbranche nachhaltig und kosteneffizient zu gestalten.   

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Roman Hoffmann


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